GEILER BLOCK TROGEN

2017

Ich freue mich, euch alle hier begrüssen zu dürfen.
Ich sehe, dass sie Alle wieder da sind.
Herzlich willkommen im zweiten Geilen Block – der erste hat vor genau zwei Jahren – stattgefunden und einen riesigen Erfolg gefeiert. Es war das richtige zur richtigen Zeit. Und alle sind gekommen um zu schauen. die Leila Bock hat seither viele Fans. Für diese und den ganzen Rest zeichne ich dieses Bild. Die Reaktion auf den Wohnblock in Rotmonten hat mich dort überwältigt und uns – alle Beteiligten – riiesig gefreut.

Ich bin die Leila Bock

Und ich mache das alles mit der Künstlerin Anita Zimmermann zusammen. Wir beide sind ein eigespieltes Team. Anita ist die Künstlerin und ich bin die Kuratorin.

DIESEN Geilen Block hier, habe ich von den Archplan-Architekten in St.Gallen erhalten, weil ich in Rotmonten damals gesagt habe: …und wenn sie auch noch einen leerstehenden Geilen Block besitzen, dann sagen sie das der Leila. Darauf hat sich Sepp Thürlemann von Archplan bei mir gemeldet. Und diese Hütte hier, ist noch viel GEILER wie der erste Wohnblock! Weil es diesmal Hallen sind. Seit einem Jahr arbeite ich schon hier im Haus an grossformatigen Zeichnungen. Ein grosses Atelier zur Verfügung haben, ist vielleicht die grösste Kunstförderung die es gibt. Mir jedenfalls – hat es den Geist gross gemacht.

Unlängst habe ich vor 3 Monaten im Brockenhaus 6 Barstühle gefunden. Ganz schräge, violette Möbel – sie sehen sie oben an der Bar. Wegen diesen Stühlen sind WIR hier. Sie haben mir gefallen und ich wollte ihnen wieder zu einem guten Standort verhelfen. Freunde habe ich angefragt, ob sie einen Platz hätten – aber niemand hat sich gemeldet….

UND dann hat sich die Leila Bock entschieden; hier einen geilen Block zu machen – MIT DIESEN STÜHLEN und Anita Zimmermann hat die Bar dafür gebaut. Die Leila hat 30 Künstler eingeladen. Die Auswahl ist viel Inhaltlicher, als man auf den ersten Moment denkt. Es ist nämlich eine Herzauswahl. Eine schöne Liste habe ich für euch zusammengestellt.

Jeder Kunstschaffende arbeitet in seiner spannenden Welt und hier sind 30 verschiedene Welten zusammen auf sehr viel Platz. Es ist nicht eine Gruppenausstellung, sondern es sind 30 Einzelausstellungen unter einem Dach.

>>Und ich möchte grad allen danken, die mit mir das Haus bespielen.<<

Es war eine sehr schöne Zeit jetzt während dem Aufbau. Es wurde viel Ausgetauscht. Und nicht nur Hämmer, Zangen und Nägel, sondern auch viel Subjektives. Es war absolut spannend wie alle Welten sich hier eingenistet haben. So könnte es immer sein. Ich finde diese Art von Kunst, so wie sie frisch entsteht – in der eigenen Gegend etwas Wunderbares. Für mich ist sie wie ein Spiel. Selten findet sie so statt. Dieses Verspielte tut einer Gegend gut und der geile Block soll ein gutes Beispiel sein für eine lebendige Kunstszene. Manchmal ist Kunst viel zu weit von den Leuten weg.

Ich könnte noch viel mehr Welten zeigen, Künstler haben wir genug. Und auch wenn ich finde – ich habe hier die Besten – es ist meine und genau diese Auswahl. Also – wenn sie auch noch einen leeren Block zu Hause haben, mache ich das gern ein drittes Mal.

jeder Künstler ist anders – aber jeder verfügt über viel Besonderheit – über sehr viel Kraft in sich – mit seiner Arbeit. Ein Künstler ist nicht nur ein Interpret oder Techniker sondern auch der Ingenieur, Architekt und Autor seiner Idee. Das sind reiche Welten – für Trogen – und für die Gegend – und für die Welt.

Dazu braucht es Ausstellungsflächen, so wie es für-die-Schwimmer Schwimmbecken braucht und für-die-Fussballer – Fussballfelder. Das heisst – für Künstler gibt es nie genug Ausstellungsflächen, Auftritte und Aufträge. Sie sind wichtig zum wachsen. Das braucht es alles, damit diese Welten nicht nur vor sich hin dümpeln. Die Kunst ist wichtig zur Auflockerung von allem Geordneten.

KUNST IST WICHTIG

Und wichtig ist auch, dass wir stolz sind auf unsere Künstler. Oder erstmal, dass wir überhaupt Künstler in der Gegend haben hier bleiben und hier leben – also müssen wir schauen dass sie gut leben können. Aufträge riskieren – weil: Kunst ist ein Beruf und dessen fehlende Einschätzbarkeit öffnet oft festgefahrene Sichtweisen, wie eine Medizin. Etwas mehr Mut und bizzeli mehr Risiko – steht gerne gegenüber dem Einschätzbaren.

Die Ostschweiz hat keine Hochschule für Kunst, so dass junge Menschen oft fortgehen wenn sie ein gestalterisches Talent entdecken. Ich schaffe immer wieder Plattformen um das Selbstbewusstsein zu stärken und es ist Wichtig dass wir Künstler selber aktiv werden. Somit gehört die Leila Bock eigentlich allen Künstlern.

Wir leben in der Ostschweiz am Rand eines Landes und brauchen auf jeden Fall mehr Wirbel (unseren Wirbel) und mehr Selbstvertrauen. Kunst ist wichtig und tut gut. Allem Wirtschaftlichen und Berechenbaren gegenüber. Kunst soll auftreten können. Gute und schlechte. Vom Einschätzbaren haben wir genug.

Das ganze Projekt hat von der ersten Präsenz viel gelernt. Dieses Mal findet es auf dem Land statt und da sind die Möglichkeiten viel geordneter. Dabei entdecke ich, dass ich meinem Geist viel Freiheit erlaube, mich das Geordnete aber sehr anzieht. Und dass ich ohne diese Ordnung, ich nenne dieses Eingeschränkte nun Ordnung – dass ich ohne diese Ordnung die Freiheit nicht finden könnte. Eine schöne Kombination. Dieses Frei sein, das wünsche ich aber Allen. St.Gallen der Stadt wo ich lebe, dem Dorf hier wo der Block stattfindet. Und allen, die sich sehr an Ordnung orientieren. Mehr Wirbel und mehr Freudensprünge.

Die Leila Bock hat ihren Namen wegen genau diesen Grenzen. Dieses Bockig sein ist eine gute Energie. Es ist konstruktiver Widerstand. Eine wichtige Energie. …und erst dieses L.E.I.L.A.

Schnörkeltexte auf der Bühne

Sie finden eine Liste mit den Künstlern beim Eingang, wenn sie durchs Haus gehen stehen die Namen an den Werken, und die Künstler sind auch da. Sie können alle Fragen.

Ich habe ein ganz schönes Begleitprogramm zusammengestellt und Freunde von Künstlern eingeladen, einen Schnörkeltext zu schreiben. Etwas das schon lange in ihren Hirnwindungen liegt, aber noch nie Platz hatte in einer Rede – und wichtig oder unwichtig genug ist, um unter die Leute gebracht zu werden….
Einen Schnörkeltext schreiben – und ihn vortragen. Ich habe korifäre Leute aus der Kunst- und Kulturszene angefragt dass sie einen Schnörkel bringen. Sie sehen nebenan im Eingangsraum und auf der Website >geilerblock.ch – das genaue Programm. Immer am Sonntag um 17.00 und am Freitag um 20.00h. Wählen sie einen Schnörkeltext und ich freue mich, wenn sie alle wieder mit uns da sind.

Das Wort Geil hat nun nichts Anrüchiges mehr! Ich benutze das Wort nun täglich für alles was besser ist als das Gewöhnliche. Eigentlich gibt es kein besseres Wort dafür. Und schämen wir uns nicht, wenn die anderen das Wort noch falsch verstehen. Sollen sie doch denken, dass es etwas mit Sex zu tun hat. Es meint noch etwas viiiel Besseres!

Die Ausstellung ist über 3 Wochenenden immer Freitag – Samstag und Sonntag offen.

An der Bar

An der Bar gibt es jeden Samstag Musik – heute von Veronika Schumacher, nächste Woche von Sebastian Sieber und am letzten Wochenende von Germann/Lorenzi, sie sind alle Künstlerinnen und Künstler und legen auf so wie sie Zeichnen oder malen. Und zwischendrin gibt es Playlists.

Planen sie in diesen 3 Wochen immer wieder eine Rückkehr im Block ein. Es ist schön hier und möchte eine Plattform für Begegnung sein. Wie ein Wellness-Programm. Schnörkel-Wellness. Es wird ihnen guttun, und uns allen tut es gut wenn SIE hier sind. Ein typisches Win Win. Am Sonntagmorgen gibt es frischen Zopf und frischgekochte Eier, warme Gonfi, Milchkaffee und auf den Aussenplätzen ‘Sekt am Nachmittag’.

Machen sie Werbung und – reden sie in der Stadt und im Dorf von der Leila Bock und vom Geilen Block – und vom Geilen Bock und von den 30 Einzelausstellungen und ihren Erlebnissen hier, damit alle gerne zu uns kommen und alles selber sehen möchten. Das haben alle verdient.

Heute gibt es einen Sponsorendrink an der Bar oben, der ist sehr teuer! Ein Glas kostet zwischen 10.- Fr. und 200.- Franken, – trinken sie davon soviel sie wollen, bis die Sinne schweben. Er möchte die Kasse füllen. Rene Hänni hat ihn extra für uns kreiert, der Sponsorendrink heisst “Geiler Bock”.

und jetzt gibt es etwas Sekt hier unten – stossen sie mit uns auf den Geilen Block an.

Wir und sie alle.

Schön dass sie alle da sind.

Herzlich willkommen!

Beteiligte

Kunstschaffende

Felix Baudenbacher
Werner Widmer
Beni Bischof
Karin Karinna Bühler
Katalin Deer
Othmar Eder
H.R. Fricker
Elke Graalfs
Germann/Lorenzi
Stefan Gort
Andy Guhl
Susanne Hofer
Ruth Hommelsheim
Christian Hörler
Lutz/Guggisberg
Josef Felix Müller
Elisabeth Nembrini
Marianne Rinderknecht
Stefan Rohner
Beate Rudolph
Veronika Schumacher
Hans Schweizer
Sebastian Sieber
Francisco Sierra
Thomas Stüssi
Olga Titus
Andrea Vogel
Birgit Widmer
Anita Zimmermann
Agatha Zobrist

Schnörkelvortragende

Marin Schütz
Ursula Badrutt
Corinne Schatz
Lorenzo Benedetti
Jordanis Theodoridis
Hanspeter Spörry
Agatha Nisple
Margrit Bürer
Isabelle Chappuis
Josef Felix Müller
Roland Wäspe
Marcel Elsener
Nadia Veronese
Ueli Vogt
Kristin Schmidt